Compact Disc Courier CD-1

von Andreas Garitz

Der Compact Disc Courier der Firma Hama aus Monheim in Bayern ist ein klassisches Stück sogenannter "Brückentechnologie". Ende der 80er Jahre war die CD schon recht verbreitet, CD-Player für Autos gab es aber noch recht selten bzw. nur in neuen Autos, stattdessen hatten aber sehr viele Autofahrer noch ein Autoradio mit Musikkassettenwiedergabe an Bord. Also musste eine Lösung her und zwar eine, die beides miteinander zu kombinieren vermochte. Da kam der CD-1 (von dem es übrigens nie ein Nachfolgemodell gab) gerade recht.  Mit dieser Adapter-Cassette konnte das Tonsignal eines externen CD-Players (oder einer anderer Audioquelle wie MD oder DAT, die um 1990 gerade aufkamen) über einen Mini-Klinkenstecker in das Kassettenteil des Audioradios übertragen werden. Dazu musste sich nichts in der Kassette drehen, denn hier hörte der Abhörkopf des Kassettenplayers nicht wie bei einer Audiokassette üblich die Magnetisierungen eines vorbeilaufenden Bandes ab, sondern von einem im Courier zentral angeordneten, feststehenden Magnetkopf.

Solche Adapter-Kassetten fanden sich wohl vor allem in älteren Autos oder in Autos von jungen Leuten mit kleinem Geldbeutel, wie Schülern, Studenten oder Auszubildenden. Lange gab es die Adapter nicht. Sie schlossen aber kurzfristig eine der unzähligen Lücken, die die sich ständig wandelnden Technologien und Tonformate mit sich brachten. Sie sind also klassische Beispiele sogenannter "Brückentechnologien", die sich in vielen Bereichen beobachten ließen und bis heute lassen, wie z.B. in den 90er Jahren Rekorder, die digitale Signaturen auf "analoges" Band aufzeichneten oder in den 30ern Grammophone mit klassischen Formen und Stahlnadeln, deren Motoren und Tonabnehmer bereits elektrisch funktionierten.