Agfa Movector Super16 16mm-Projektor
von Andreas Garitz
16mm Projektoren waren teuer und in privaten Haushalten eher selten zu finden. In gut betuchten Unternehmer- und Akademikerhaushalten gab es aber großes Interessse an dem neuen Hobby und die meisten selbstgedrehten Filme auf 16mm stammen aus solchen Milieus. Dazu bot der Handel schon seit den 1920er Jahren kurze Trick- und Stummfilme an, die man im Handel kaufen konnte.
Den Afga Movector Projektor konnte man deshalb auf Ozaphanfilme umstellen (Schalter "O"), aus dem die meisten Kauffilme bestanden. Dieses Material war empfindlicher und weniger reißfest und musste daher mit weniger Zug bzw. Spannung eingefädelt und abgespielt werden.
Der hier zu sehende Projektor gehörte dem Leiter der örtlichen Caritas in Augsburg, der sowohl privat als auch beruflich Filme drehte und ebenso im Besitz von Kauffilmen war. Bei den Kauffilmen dieser Zeit handelte es sich zumeist um 3-5 Minuten kurze, lustige Spiel- und Trickfilme, die besonders für Kinder geeignet waren, in den 30er Jahren waren aber auch Kriegs- oder Propagandafilme verbreitet. Der Caritasdirektor besaß nur Trickfilme und fertigte bis in die 60er Jahre eigene Aufnahmen und Filme an, verwendete seit den 50ern aber das billigere 8mm Format.
Lit.: Jürgen Lossau, Filmprojektoren, Hamburg 2005.
Frontansicht

Der Projektor mit eingeklappten Spulenarmen. Gebaut wurde der Projektor ab 1935. Gedönsmuseum Augsburg, Inv.-Nr. P 2-5.