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Tomat o Matric
Von Zeit zu Zeit fallen auch der Museumsleuten Dinge in die Hände, bei denen man unsicher ist, ob man lachen oder sie kopfschüttelnd wieder ins Regal stellen soll. Ein solches Stück ist der Tomat o Matric.
Ein Ding, das wirklich nur zum Zuschneiden von Tomaten für eine Garnierplatte verwendet wurde. Das Objekt versetzt einen in die 1950er bis 1970er Jahre. Es war in dieser Zeit üblich, d.h. es wurde von der Hausfrau erwartet, dass sie Gäste mit einem Gericht oder einer kalten Platte bewirtete. Je extravaganter und ausgefeilter, umso besser! Bücher wie „Kalt, bunt und lecker“ (Kempten 1959) gaben Anregungen für eine „moderne, farbenfrohe“ Küche. Die Industrie kam immer wieder mit neuen Geräten auf den Markt, die es der Hausfrau von Welt möglich machten, immer „neue“ und „originelle“ Gerichte zu „zaubern“ und sich erfolgreich vor anderen Gastgeberinnen zu behaupten. Auch der Siegeszug der "Tupper Ware“ ist ein Resultat dieser Zeit.
Der hier vorliegende Tomat o Matric sieht fast noch neu aus und nur die Verpackung hat etwas gelitten. Vielleicht stand er lange Zeit in einer Küche, mehr um damit vor Freundinnen den eigenen Status zu erhöhen, als ihn wirklich zu benutzten. Das Museum Treuchtlingen stellt diesen Tomat o Matric der Ausstellung zur Verfügung. Jetzt kann jeder Besucher selbst entscheiden, ob er darüber lächeln oder ungläubig den Kopf schütteln will.
Exponate
Frizzi Garniergerät

Gerät zum Garnieren bzw. dekorativen Schneiden von Früchten- und Gemüse für eine sogenannte "kalte Platte" (Zusammenstellung von Speisen der Kalten Küche auf verschiedenem Anrichtegeschirr). In der Mitte fehlt die Nadel, an der das Kunststoffteil mit den Schneiden geführt wurde. Kunststoff, bedruckte Pappe, (Metall), Gummi, Höhe ca.15 cm, um 1957 (siehe Aufdruck), Privatbesitz Augsburg.