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Jenaer Glas Eierkocher
von Andreas Garitz
Der Eierkocher geht auf einen Entwurf des Bauhaus-Künstlers Wilhelm Wagenfeld für die Firma Schott in Jena um das Jahr 1933 zurück. Er ist aus feuer- und kochfestem Borosilikatglas, das als Jenaer Glas bekannt ist. Er hat Platz für ein rohes Ei mit Schale, oder aber für ein bis zwei Eier, die man in den Behälter hineinschlägt. Der Kocher wird in einen mit Wasser angefüllten Kochtopf gestellt und verbleibt dort die gewünschte Minutenanzahl im kochenden Wasser. Mit dem Kocher kann man auch pochieren oder es lassen sich andere Zutaten wie Speck, Gurke oder Paprika zum Ei hinzufügen. Auch für die Herstellung von Pasteten, Soufflés, Süßspeisen und Amuse Gueules eignet er sich ganz besonders. Der auf der Bedienungsanleitung abgedruckte Serviervorschlag für ins Glas geschlagene Eier besagt, den Kocher selbst auch als Essgefäss zu nutzen.
Das Exponat stammt aus den 1950er Jahren, denn als Hersteller ist die Firma Schott & Gen Mainz, West-Germany genannt, die sich nach dem Krieg als westliche Abspaltung des Jeaner Werkes in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt gegründet hatte. Die Feder, die den Deckel hält und auch die Standfüsse haben hier bereits modifizierte Formen. Auch der Name, der 1933 offiziell noch "Eierkoch" lautete, ist hier bereits in "Eierkocher" umgeändert.
Quellenhinweis: Sendung des BR.